
1976
Im Jahr 1976 trafen sich die Freudensteiner Musiker beim Sommerfest mit ihren Kollegen aus Kürnbach, Knittlingen, Maulbronn sowie Dürrn. Zuvor besuchte man in Illingen das Wertungsspiel. Man trat in der Mittelstufe mit der Ouvertüre „Rotensia“ an. Die wochenlangen, intensiven Proben hatten sich gelohnt. Das Orchester bekam in der Wertung einen 1. Rang. Die Musiker und ihr Dirigent haben dies bestimmt entsprechend gefeiert.
1977
Es wurde in der Mehrzweckhalle eine Jagdtrophäen-Ausstellung organisiert. Im Mai stand immer das Frühlingsfest auf dem Programm. Ein Wunschkonzert im November 1977 begeisterte die Zuhörer. Die Weihnachtsfeiern wurden jetzt nicht nur mit Beiträgen wie „Ouvertüre zu Nebukadnezar sowie „Besuch bei Jaques Offenbach“ musikalisch auf eine höhere Ebene gestellt, auch die vereinsinterne Theatergruppe sorgte mit ihren Auftritten für begeisterten Applaus. Man spielte auch außerhalb des Bezirks, wie zum Beispiel in Gondelsheim bei einem Weinfest.
1978
1978 stand wieder ein Wertungsspiel auf dem Programm; dieses Mal in Birkenfeld. Das Orchester trat in der Höchststufe an und kam mit einem 1. Rang nach Hause.
Die kameradschaftliche Verbindung nach Heselwangen wurde mit einer Fahrt am 17. und 18.6.1978 gefestigt. Die Heselwanger waren zwei Jahre zuvor in Freudenstein.
1979
Im Januar 1979 wurde bei der Jahresfeier nicht mehr Theater gespielt. Man lud die Gäste in eine „Wein-Klause“ ein. Da wegen des schlechten Wetters wenig Besucher kamen, wurde die Jahresfeier eine Woche später wiederholt.
Die Generalversammlung im März 1979 stand im Zeichen eines weiteren Generationenwechsels in der Vereinsgeschichte. Herbert Müller stellt sich nicht mehr als 1. Vorsitzender zur Verfügung, sagte aber zu, den Posten „Musikervorstand“ zu übernehmen. Neuer Vorstand wurde Günter Weber.
Ein interessanter Hinweis aus einem Protokoll vom April 1979: Jeder Musiker soll einen eigenen Notenständer haben. Die Musiker aus der Seniorenkapelle, die noch keinen haben, müssen sich einen kaufen. Die alten und noch brauchbaren Notenständer werden an die Jugendkapelle verschenkt. Der Kalender 1979 ist natürlich „voll“. Unter anderem tritt der Musikverein beim Kreismusikfest in Ersingen, beim Straßenfest in Ötisheim auf. Auch in Enzberg, Flehingen, Kürnbach und Maulbronn erklingen die Töne der Freudensteiner Musiker.
1981
Der Kalender von 1981 zeigte für die Musiker aus Freudenstein volle Seiten. Neben Mai-Fest und Kreismusikfest in Stein gab es weitere Auftritte in Eutingen, Maulbronn und Ölbronn. Die Alt-Instrumenten-Gruppe trat bei einem Faust-Symposium in Knittlingen ins Rampenlicht.
Ein Wertungsspiel in der Illinger Stromberghalle wird nicht ausgelassen. In intensiver Probenarbeit baute MD Bruno Gießer die Musiker so auf, dass man dank toller Leistung mit einem 1. Rang mit Auszeichnung in der Höchststufe wieder nach Freudenstein heimfuhr.
1982/1983
Die Jahre 1982 und 1983 brachten neben den klassischen Aktivitäten, wie Kreismusikfest in Königsbach, Klosterfest Maulbronn, Frühlingsfest oder Dorffest, auch Besonderheiten. Vom 16. bis 18.9.1983 hielt man ein Weinfest ab. Eine Marschparade zusammen mit dem MV Vaihingen zeigte den Gästen „Musik in Bewegung“.
Eine kleine Episode am Rande: Das große Finale fiel einem Stromausfall zum Opfer. Als Bruno Gießer den Taktstock zum Schlussstück ansetzte, standen die Kapellen im Dunkeln. Man verlegte die Schlussakkorde in die Mehrzweckhalle.
Weinkönigin Carola I. war der Stargast beim folgenden Abend. Der Heimatabend mit den örtlichen Vereinen war ein voller Erfolg.
Das Jahr 1983 brachte für die Musiker noch das Wertungsspiel in Heimsheim. Die Freudensteiner Musiker erspielten sich in der Höchststufe mit der „Dramatischen Legende“ sowie der „Ungarischen Rhapsodie“ einen 1. Rang mit Auszeichnung.
Das traditionelle Kirchenkonzert in Freudenstein gab dem Orchester die Möglichkeit, Kammermusik in kleinen Gruppen zu präsentieren.
1984
Das Jahr 1984 stand im Zeichen des 10-jährigen Dirigentenjubiläums von MD Bruno Gießer. Ein Galakonzert am 20.10.1984 war der passende Rahmen. Zwei Brüder aus der Gießer-Musikerfamilie bereicherten das Konzert mit klassischen Leckerbissen. Prof. Hermut Gießer spielte das Konzert für Klarinette von G. Rossini und das Concertino von Weber. Am Flügel begleitete ihn Gerhard Boger. Paul Gießer spielte auf der Oboe das Concerto für Blasorchester und Oboe von Arcancela Corelli. Das Publikum war begeistert.
Das große Blasorchester stand den Leistungen nicht minder nach und zeigte, dass Werke wie die Ouvertüre zur Oper „Die Macht des Schicksals“ oder „Wilhelm Tell“ von Rossini für ein gut geleitetes Blasorchester ohne weiteres machbar sind – Dank Bruno Gießer.
1985
Das Jubeljahr 1985 begann mit einem Galakonzert am 21.4. In der vollbesetzten Halle stand das Trompetenkonzert von Josef Haydn auf dem Programm. Als Solist wirkten Bruno Gießer, von Thomas Schild am Flügel einfühlsam begleitet. Das große Blasorchester des MV Freudenstein trug mit „Wilhelm Tell“ sowie der „Symphonie aus der neuen Welt“ von Antonin Dvorak zum Gelingen bei. Das Englisch-Horn-Solo aus dem 2. Satz des Dvorak-Stückes spielte Paul Gießer. Den zweiten Teil dieses Konzertes gestalteten die Musikfreunde aus Knittlingen.
Ebenfalls 1985 beteiligten sich die Musiker aus Freudenstein beim Landesmusikfest mit Wertungsspiel in Tuttlingen. Sie waren die einzigen Vertreter aus dem Enzkreis und erspielten sich mit der „Ungarischen Rhapsodie“ von Reindel einen 1. Rang in der Höchststufe. Für Bruno Gießer war dieses Fest ein Wertungsspiel-Marathon, weil er mit 4 Orchestern daran beteiligt war.
Freudenstein stand vom 20. – 23.9.1985 ganz im Zeichen des 60-jährigen Jubiläums des MV Freudenstein. Die erste Veranstaltung war eine große Marschparade, die auch nicht ohne Probleme ablief, weil die Musiker aus Balingen auf der Autobahn festsaßen. Der Samstag war wieder unter der Thematik „Wein“ einzustufen, während am Sonntag 24 Musikkapellen aus dem Enzkreis das Kreismusikfest begingen.
Der Festzug an diesem Tag stand unter dem Motto „Freudenstein und Hohenklingen früher und heute“ und war so toll gestaltet, dass er sicherlich in die Geschichte eingegangen ist. Kuhgespanne, alte landwirtschaftliche Geräte, Weinbau, altes Handwerk und viele Beteiligte, dazu boten 24 Musikkapellen ein schönes Bild. Mit einem Heimatabend ging ein großes Fest zu Ende.
Auszug aus der Festansprache
des 1. Vorsitzenden G. Weber anlässlich des Festkonzerts 1985
Im Jahre 1974 konnte als neuer Dirigent Herr MD Bruno Gießer aus Dürrn gewonnen werden. Die vergangenen Jahre der Dirigententätigkeit von Herrn Gießer sind mit einem steilen Aufschwung auf musikalischem und gesellschaftlichem Gebiet beim MV Freudenstein verbunden. Herr Gießer verstand und versteht es, junge Musiker zu begeistern und auch zum notwendigen Erfolg zu führen. Es ist Herrn Gießer gelungen, den MV Freudenstein über die Mittelstufe, Oberstufe zur Höchststufe zu führen, wo bei den letzten beiden Wertungssielen jeweils der 1. Rang mit Auszeichnung erreicht wurde. Dies alles gelang nicht zuletzt durch eine hervorragende Jugendausbildung au die von Herrn Gießer besonders Wert gelegt wird. In diesem Zusammenhang haben sich ebenfalls bleibende Verdienste erworben die Jugenddirigenten Harry Lyssen und Rainer Falk, die ich stellvertretend für alle Jugendausbilder zusammen mit dem Jugendleiter Günter Enchelmaier nennen möchte.
Der starke Aufschwung des Vereins auf musikalischem Sektor erbrachte große finanzielle Anforderungen und erfordert große organisatorische Leistungen der Vereinsführung. So ergab sich, dass im Jahre 1979 der bisherige 1. Vorsitzende Herbert Müller zum Musikervorstand gewählt wurde, um damit zu erreichen, dass innerhalb der Vereinsführung eine Aufgabenteilung ermöglicht wurde. Zum 1. Vorsitzenden wurde ich bei der Generalversammlung 1979 gewählt. Durch Mithilfe aller Vorstandsmitglieder, aktiven und fördernden Mitgliedern ist es bis heute gelungen, die großen Aufgaben, hervorgerufen durch das starke Anwachsen der Jugendkapelle und des großen Blasorchesters, zu meistern.
Ein besonderer Dank gilt hier auch der Stadtverwaltung Knittlingen und der Ortschaftsverwaltung Freudenstein, Herrn Bürgermeister Kübler und Herrn Ortsvorsteher Gutöhrlein (der heute leider krankheitsbedingt nicht anwesend sein kann) für die stets große Unterstützung.
Der Musikverein Freudenstein hat heute:
- Anfängergruppe (Flöten)
- Schülerkapelle
- Jugendkapelle
- Großes Blasorchester
- Altinstrumentengruppe
In der Hoffnung, dass sich wie in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Frauen und Männer finden, die in ehrenamtlicher Tätigkeit für den Verein arbeiten, darf ich dem Musikverein Freudenstein das Leitwort mit auf den Weg geben:
„Aus der Vergangenheit lernen, in der Gegenwart leben und in die Zukunft streben.“
aus der Festansprache 1985, 1. Vorsitzender Günther Weber
Aus der Sicht des Dirigenten
MD Bruno Gießer
Als meine Tätigkeit im Juli 1974 begann war die Kapelle „offiziell“ 30 Mann stark, tatsächlich wurden die Proben von 2/3 der Musiker besucht. Durch den Zusammenhalt der Vorstandschaft mit dem Dirigenten wurde schließlich diesen etwas unzulänglichen Musikern der Stempel musikalischer Arbeit aufgedrückt. Wir begannen mit einfachsten Werken, die intensiv geprobt wurden.
Natürliche Abgänge wie Krankheit, schulische und berufliche Veränderungen brachten einen Rückgang an Orchestermitgliedern. In diese Lücke stießen dann auswärtige Musiker, die zu dieser Zeit gegenüber hiesigen schon musikalische Vorteile hatten. Jetzt begann der Weg durch die Qualifizierungsstufen (Unter-, Mittel-, Ober- und Höchststufe).
Wir wollten beweisen, wie weit man es mit harter Probenarbeit bringen kann.
Bruno Gießer in der Festschrift des 60-jährigen Jubiläums 1985
Wir wurden in dieser Zeit von unseren Musikkameraden aus nah und fern sehr belächelt, doch dies hat unserem Glauben an die Musik keinen Abbruch getan. Wir wollten beweisen, wie weit man es mit harter Probenarbeit bringen kann. Diese Leistung, die verschiedensten Menschen, einfache oder hochbegabte, zu einem musikalischen und kameradschaftlichen Orchester zu verschweißen, das in der heutigen Zeit bei Wertungsspielen höchste Auszeichnungen erreicht, ist nur gelungen, weil es Musiker gab und gibt, die alles taten und tun (Sonntagsproben, morgens oder abends Proben, Einzel- und Satzproben). Außerdem eine Vorstandschaft, die aber auch alle Hebel in Bewegung setzte, um ihr Orchester und den Dirigenten zu unterstützen! Hier sei dem früheren Vorstand und jetzigen Ehrenvorstand Herbert Müller sowie dem heutigen Vorstand Günther Weber stellvertretend für alle gedankt.
Am Anfang meiner Dirigententätigkeit bekam ich auch die Jugendarbeit übertragen. Mit einfachsten Mitteln begannen wir die Jugend zu begeistern. Bald mussten sie auch die ersten Lücken im Orchester füllen. So z.B. Guido Schaub, der mit seinen 10 Jahren das 2. Horn blies und das neben unserem Ehrenvorstand, Ehrendirigenten und Idol Karl Müller; dies ist heute nicht mehr vorstellbar. In diesen Jahren wurde die Jugendarbeit laufend verbessert. Die Jugendausbilder haben beim Blasmusikverband ihre Ausbilderprüfung mit großem Erfolg abgelegt. Nicht die Prüfung allein ist wertvoll, sondern dass die pädagogischen Fähigkeiten der einzelnen Lehrer zur Geltung kommen. Wir haben seit Jahren immer eine selbstständige Jugendkapelle, was bei dieser Gemeindegröße nicht gerade selbstverständlich ist.
Dem Amateurorchester sind durch die Berufstätigkeit der Musiker einfach Grenzen gesetzt, die man zwar kurzfristig außer Kraft setzen kann, doch auf die Dauer das Orchester sprengt. In den nächsten zehn Jahren ist den Musikern zu wünschen, das Erschaffene zu erhalten und kleine Schritte zur Qualitätsverbesserung zu erreichen.
Aus der Sicht des Vorstands
Günther Weber
Durch die stürmische Entwicklung, insbesondere im Bereich der aktiven Musiker (großes Blasorchester, Jugendkapelle, Schülerkapelle und Flötengruppe) war es notwendig, dieser Entwicklung auch die Vereinsleitung und Verwaltung anzupassen. Ziel dieser neuen Organisation war: möglichst optimale Lösung aller Aufgaben, ohne dass der Einzelne überfordert wird und dadurch die Lust an einer weiteren Mitarbeiter verliert
Die vielfältigen Aufgaben und Anforderung im Bereich Musik (Instrumentenkauf, Notenmaterial, Dirigent), Finanzierung (Feste, Konzerte, Jahresfeiern), allgemeine Verwaltungsaufgaben (Buchhaltung, Mitglieder, Planungen), Jugendarbeit (Gewinnung und Motivierung des Nachwuchses, Weiterbildung der Jugendausbilder, Freizeiten) sind nur zu lösen, wenn die einzelnen Aufgaben delegiert und von den dann Verantwortlichen durch persönliches Engagement eigenverantwortlich gelöst werden. Die Aufgabe des Vorstandes ist darin zu sehen, dass er Ansprechpartner für alle Vereinsmitglieder ist und hier integrierend wirkt. Nach außen repräsentiert er den Verein (Verbindung zu Stadtverwaltung, Ortschaftsverwaltung, Schule, Kirche und Verband). Hierzu zählt auch der weite Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zusammen mit dem Pressewart.
1986
Im Blickpunkt des Jahres 1986 stand die Konzertreise des Musikvereins nach Mallorca. Am 14.11. ging es los. Auf der Insel angekommen, gab der Musikverein ein Platzkonzert im RIU-Center. Mit Musiktiteln, die die deutschen Gäste an die Heimat erinnerten, kamen die Musiker aus Freudenstein gut an. Das Ausflugsprogramm sah eine Fahrt in den nördlichen Teil der Insel vor. Von Palma nach Soller mit dem Schiff nach La Calobra.
Der musikalische Höhepunkt war das Konzert in der Rundkirche von Playa de Palma. Mit Werken von Strauß, Mozart und Bach bot das Orchester und seine Gruppen eine gute Leistung. Es wurde noch ein weiteres Konzert gegeben in der Kongresshalle von Playa de Palma. Eine Fahrt auf ein Landgut zu einem Barbecue sorget für gute Laune bei allen Teilnehmern. Am letzten Tag dieser Reise besichtigten wir die Drachenhöhlen von Porto Christo sowie eine Glasbläserei und eine Kunstperlenfabrik. 24 Stunden war alles wieder vorbei und das Flugzeug landete wieder in Stuttgart. Eine schöne Woche, die allen etwas bot von Kultur, Baden oder Nachtleben und somit das Sozialgefüge des MV Freudenstein wieder fester zusammengefügt hat.
1987
Nach seiner langen erfolgreichen Vorstandstätigkeit stellte sich 1987 Günter Weber nicht mehr zu Wahl zur Verfügung. Dieses Amt übernahm nun Jürgen Müller für 2 Jahre. Ihm zur Seite stand als Musikervorstand Horst Steinhilper. Ironie des Schicksals: Zwei Jahres später wählt die Versammlung Horst Steinhilper zum 1. Vorsitzenden, während Jürgen Müller Musikervorstand wird. Bei Herren haben die wichtigen Funktionen im Vereinsteam mit Bravour bis heute (Anm: 2000) erfüllt.
Auch 1987 waren die Musiker aus Freudenstein sehr fleißig und umrahmten mit ihrer Musik manches Fest in der Umgebung. Doch im Mittelpunkt dieses Jahres stand eine Fahrt in die Schweiz nach Hinwil bei Winterthur. Am 12.9. ging es los und über Basel kam man in Hinwil an. Die Freudensteiner Musiker wurden von der Gastkapelle, dem Musikverein „Harmonie am Bachtel“ in ihren schicken neuen Uniformen sehr freundlich begrüßt. Nach der kurzen Quartierverteilung hatte man danach Zeit, die Gastfamilien kennenzulernen.
Kaum in Freudenstein angekommen, musste man sich intensiv um das Wertungsspiel kümmern. Im Oktober 1987 stellt sich der MV Freudenstein in Pforzheim mit dem Werk „Titanic“ von Jaeggi der Kritik und erspielte damit einen 1. Rang mit Auszeichnung. Wenn man dabei berücksichtigt, dass der Dirigent längere Zeit krank war und das Orchester effektiv nur 4 Wochen daran arbeiten konnte, ist der musikalische Erfolg umso höher zu bewerten.
Mit dem traditionellen Kirchenkonzert und den folgenden Jahresfeiern ging diese Saison äußerst erfolgreich zu Ende.
1988
Das Vereinsjahr 1988 begann mit einem gemeinsamen Frühjahrskonzert mit den Musikfreunden aus Knittlingen. Die Halle war nicht voll besetzt, doch beide Orchester zeigten sehr gute Leistungen, so dass die Gäste begeistert nach Hause gingen.
Es folgten die klassischen Termine, wie Mai-Fest und diverse kleinere Auftritte in Dürrn, Göbrichen, Königsbach und Nußbaum, wo die Musiker aus Freudenstein ein Wunschkonzert umrahmten. Höhepunkt des Jahres 1988 war aber das Weinfest vom 16. bis 18.9. Mit dem „Großen Zapfenstreich“ am Freitag ging es los. Der Spielmannszug aus Ispringen sowie die Feuerwehr aus Knittlingen unterstützten dabei.
Am Samstagnachmittag trafen dann unsere neuen Musikfreunde aus Hinwil ein, die ein Jahr zuvor besucht wurden. Der Abend stand im Zeichen des Weines und ein unterhaltsames Programm sorgte für Kurzweil der Gäste. Natürlich durften Alphornbläser aus der Schweiz nicht fehlen. Ein Glück, dass die Schweizer Gäste aus Hinwil von zwei Fahrern nach Freudenstein gebracht wurden, die dieses Instrument perfekt beherrschten. Das Publikum dankte es mit Applaus. Einen Glanzpunkt mehr setzten die Musikfreunde aus Hinwil unter der Stabführung von Franz Honegger. Ob konzertante Blasmusik oder Filmmelodien, die 60 Musikanten aus Hinwil zeigten brillante Darbietungen mit ausgewogener Klangfülle, Präzision und Virtuosität.
Alle, die seinerzeit dabei waren, erinnern sich auch noch an den 12-jährigen Ralf Scheiner aus Ötisheim, der als Künstler am Xylophon den Zirkus-Renz-Galopp spielte und dies in einem atemberaubenden Tempo. Wenn ein Abend im Zeichen des Weines steht, darf der Wengerterchor aus Hohenklingen nicht fehlen. Die Damen und Herren singen ihre Lieder zu Texten, die alle aus der Feder von Hans Gerst stammen. Auch an diesem Abend sang sich der Wengerterchor in die Herzen der Zuhörer.
Der Sonntag begann mit dem Frühschoppenkonzert, welches vom MV Freudenstein und den Gästen aus der Schweiz bestritten wurde. Mit dem Mittagessen und einer Weinprobe bei Helmut Krauss ging für die Schweizer Gäste aus Hinwil der Besuch in Freudenstein zu Ende.
Der Weinfestausklang fand als Heimatabend statt, an dem neben dem Musikverein der Gesangverein, der Turnverein, der Frauenchor, die Feuerwehr und nochmals der Wengerterchor auf der Bühne standen.
Das Vereinsjahr 1988 endete mit zwei Kirchenkonzerten und natürlich mit der Jugendweihnachtsfeier, bei der auch die Kleinsten zeigen dürfen, was sie gelernt haben. Dazu kommen noch die Jahresfeiern in Freudenstein und Diefenbach.
1989
Das Jahr 1989 war gefüllt mit Aktivitäten wie Mai-Fest, diesmal mit Fassanstich durch Prominenz, Frühschoppenkonzerte in der näheren Umgebung, Waldfest in Göbrichen und verschiedene Ständchen.
Nach der Sommerpause wurde die Stadtkapelle in Knittlingen beim Dahlienfest besucht. Ein paar Tage darauf spielte der Musikverein beim Weinfest in Diefenbach. Einen Tag später sollten die Freudensteiner Musiker an der Marschparade in Vaihingen teilnehmen, die aber wegen Regen ausfiel. 24 Stunden später ging es in Mühlacker beim Kreismusikfest weiter und den Abschluss machte man wieder in Diefenbach beim Weinfest am Montag.
Relativ spät wurde mit den Vorbereitungen für das Wertungsspiel begonnen, doch es gelang auch dieses Mal Bruno Gießer wieder, das Orchester termingerecht auf absolute Höchstleistung zu trimmen. Mit einer hervorragenden Bewertung kamen die Musiker am 12.11.1989 vom Wertungsspiel in Heimsheim wieder in Freudenstein an. Naben den klassischen Herbstterminen schloss dieses musikalische Jahr mit einer Jahresfeier unter dem Motto „Volkstümliche Hitparade“. Im Gegensatz zu heute war die Festhalle rappelvoll und die Akteure des MV Freudenstein zeigten tolle Leistungen als „Naabtal-Duo“ oder „Maria und Margot Helwig“. Die Musik stimmt, die Dekoration passte ebenfalls und das Publikum war in bester Laune.
1990
Das Jahr 1990 begann mit dem Mai-Fest, das bei gutem Wetter viele Gäste anzog.
Am 23.6. wurde im Rahmen eines Kirchenkonzerts Pfarrer Fieber verabschiedet. Diesem Auftritt schlossen sich Aktivitäten wie Festzüge, Marschparade, Klosterfest und vieles mehr an.
Anfang September stand ein Jahresausflug in die Nähe von Innsbruck auf dem Programm. Auf der Fahrt dorthin machte man zuvor noch Halt in den Bavaria-Filmstudios in München und blickte hinter die Kulissen dieser Traumwelt. Nach einer für manche Musiker sicherlich kurzen Nacht besichtigte die Freudensteiner Gruppe die Stadt Innsbruck und einige Stätten der Winterolympiade. Auf der Rückfahrt im Bus heizte der Busfahrer den Musikern kräftig ein, aber nicht durch heiße Musik als Diskjockey, sondern mittels einer defekten Klimaanlage und die bei sehr hohen Außentemperaturen.
Der Blick hinter die Filmkulissen wurde bei der Jahresfeier wiederholt und Schauspieler, Beleuchter, Kameramänner und Musiker verwandelten die Festhalle in ein Studio in Hollywood.
1991
Die erste größere Veranstaltung im Jahr 1991 war am 24.3. das große Frühjahrskonzert zusammen mit dem Kreisjugendorchester des Enzkreises. Beide musikalischen Gruppen boten Höchstleistungen aus der Welt der Klassik. Die Kreisjugend mit der „Italienerin in Algier“ von Rossini sowie der „Chinesischen Folk Suite“ von Barker. Mit einem Medley aus „Rocky II“ ging es in die PAUSE: Der zweite Programmteil wurde vom MV Freudenstein gestaltet mit der „Peer Gynt Suite“. Es gelang den Musikern unter der Leitung von MD Bruno Gießer ein nordisches Klangbild zu gestalten. Nach einigen anderen musikalischen Kostbarkeiten spielten beide Orchester zusammen. Die „Oregon-Fantasie“ und „Wilhelm Tell Ouvertüre“ waren als Finale ein absoluter Höhepunkt. Bruno Gießer hatte auch beide Orchester zusammen als Chefdirigent immer im Griff und sorgte für einen musikalischen Hochgenuss.
Die Saison 1991 war ausgefüllt mit Mai-Fest, Wohltätigkeitsveranstaltungen, Frühschoppenkonzerte und vieles mehr. In Sternenfels gestaltete der MV Freudenstein einen „Großen Zapfenstreich“. Eine Ausflugsfahrt zu unseren Musikfreunden nach Heselwangen stand im September auf dem Programm. Wie immer, stehen bei solchen Touren nicht nur die musikalische Leistung – sie stimmte an diesem Tag -, sondern auch die kameradschaftliche Begegnung im Vordergrund. Treffen mit Musikern aus Heselwangen haben ihre besonderen Reize.
An das Steinhauer-Fest können sich sicherlich noch einige erinnern. Es wurde anlässlich der Ortssanierung durchgeführt und der ganze Ort, nebst Umgebung, war auf den Beinen. Der Musikverein war an beiden Tagen natürlich mit dabei.
Am 17.12.1991 spielten die Musiker aus Freudenstein auf dem Weihnachtsmarkt in Bretten und mit den Jahresfeiern ging das musikalische Jahr zu Ende.
1992
Neben den üblichen Terminen gab es 1992 auch ein paar Besonderheiten. Am 14.3. besuchten wir den MV Oberderdingen und veranstalteten dort zusammen ein Frühjahrskonzert. Die musikalischen Bande nach Oberderdingen waren früher enger geknüpft und so wurde an diesem Abend ein tolles Konzert auf hohem Niveau geboten. Im Anschluss daran wurde gerne über vergangene Zeiten gesprochen und dies bis in den frühen Morgen.
Am 12.6. umrahmte der MV Freudenstein die Gründungsversammlung des Turnhallenfördervereins in Diefenbach, während einige Tage zuvor in Knittlingen beim Fauststadtfest Freudensteiner Musiktöne erklangen. Das Kreismusikfest im August stand auf dem Programm und danach saß der MV Freudenstein in Pforzheim anlässlich der Landesgartenschau auf der Bühne von Baden-Radio. Mit heißer Musik wurde die Kälte bei diesem Freiluftauftritt vertrieben. Ein Gemeinschaftskonzert mit dem Musikverein Maulbronn und dem MV Dillweißenstein fand am 16.10.1992 in der Stadthalle in Pforzheim statt.
Mit eine „Musikalische Weltreise“ als Motto der Jahresfeiern ging das musikalische Jahr so langsam zu Ende. Gaukler, Bettler, Katzen, Schlangenbeschwörer, tolle Musik, angereichert mit gesanglichen Einlagen, umrahmt durch die passende Kulisse und aufbereitet durch den richtigen Ton und das passende Licht ergaben eine Super-Show.
1993
Mit dem Musikverein Maulbronn wurde am 28.2.1993 ein Gemeinschaftskonzert durchgeführt. Dem folgte dann der 14.3.1993: Wertungsspiel in Mühlacker. Viele Proben und Übungsstunden waren erforderlich, um den „Binsenmichel“ von Kühmstedt so optimal aufzuführen, dass zusammen mit dem schweren Stundenchor die Note sehr gut bis gut als Ergebnis herauskam. Auch die Jugendkapelle erspielte sich in der Stufe „mittel“ die Note gut.
Mit dem Mai-Fest in Vaihingen und dem Maifest auf heimischem Gelände stand der Musikverein schon wieder voll im Programm. So langsam war zu beobachten, dass der 1. Mail immer mehr Nachahmer in der Umgebung findet und sich nicht mehr alle Bier- und Wurstfreunde nach Freudenstein aufmachen.
Am 15. Mai war ein Konzert in Heimsheim zusammen mit den dortigen Musikfreunden. Der heiße Himmelfahrtstag 1993 denkt sicherlich noch einigen Musikern, besonders beim Auftritt in Maulbronn. Nach der Sommerpause ging es weiter beim Dahlienfest in Knittlingen. Noch viele Auftritte folg, bei denen die Musiker aus Freudenstein ihre Visitenkarte optimal abgeben konnten. Eine maritime Jahresfeier schloss den musikalischen Jahresreigen ab.
1994
Am 19.2.1994 feierte MD Bruno Gießer zusammen mit den Musikern aus Freudenstein und Vaihingen im Musikpavillon in Vaihingen seinen 50. Geburtstag. Wenige Tage zuvor wurde Bruno Gießer operiert und doch war er an diesem Abend fast wieder der „Alte“ und freute sich über die vielen Geburtstagsüberraschungen.
Der Chronist möchte für das musikalische Jahr 1994 zwei Veranstaltungen hervorheben: Das Galakonzert „20 Jahre Bruno Gießer“ und das Landesmusikfest in Wangen.
Zur ersteren Veranstaltung gäbe es viel zu erzählen. Als Bruno Gießer 1974 die Freudensteiner Musiker übernahm, saßen in der Kapelle kaum 30 Musiker (wenn alle da waren). Heute – das gilt auch im Jahr 2000 – hat er in mühevoller Kleinarbeit mit viel Geduld ein Höchststufenorchester daraus geformt mit 50 Musikerinnen und Musikern. Mit einem Galakonzert am 27.3.1994 wurde das Wirken von Bruno Gießer gewürdigt.
Das große Blasorchester des MV Freudenstein zeigte sich an diesem Konzert im neuen Outfit. Die braunen Jacken hatten ausgedient, ein königsblauer Blazer mit modischer Fliege ist die heutige Optik der Freudensteiner Musiker. Zahlreiche Musikfreunde aus nah und fern waren zugegen, als MD Bruno Gießer das Galakonzert mit der Ouvertüre zu „Egmont“ von Beethoven eröffnete. Im folgenden Werk zeigte Marion Schickle ihr Können mit dem Konzert für Oboe und Orchester von Corell. Das Orchester intonierte danach die „L’Arlesienne Suite Nr. 2“ von Georges Bizet. In der Pause gab es genügend Gelegenheit, sich mit Getränken zu erfrischen oder Erinnerungen auszutauschen. Der zweite Teil wurde mit der modernen Konzert-Ouvertüre for Band von Padberg eröffnet. Das anspruchsvolle Werk für sinfonisches Blasorchester „Der Nöck“ von Felix Husadel zeigte den Gästen die verschiedenen, transparenten Klangfarben eines modernen Blasorchesters. Mit der Filmmusik zu Aladdin konnten die Musikerinnen und Musiker vorführen, dass auch moderne Rhythmen zum Repertoire des MV Freudenstein gehören. Der Dirigent und Jubilar hatte bei allen Werken eine starke künstlerische Hand und präsentierte den Gästen ein Orchester in Bestform.
Als Dankeschön überreichte Horst Steinhilper einen „Goldenen Taktstock“ als Geschenk an MD Bruno Gießer. Mit einem modernen Marsch endete dieses tolle Jubiläumskonzert. Der Beifall der vielen Besucher wollte nicht enden und erst nach einer weiteren Zugabe schloss sich der Vorhang.
Der 6. Juni 1994 war wohl der schwerste Auftritt des MV Freudenstein in den vergangenen Jahren: Kritikspiel beim Landesmusikfest in Wangen im Allgäu. Schon die Abfahrt stand unter keinem guten Stern. Ein Hornist fehlte und wurde schnell zum Bus beordert. In Wangen angekommen, ging es bald zu Sache. Mit der „Konzert-Ouvertüre for Band“ von Padberg wollten sich die Juroren nicht so richtig anfreunden, die Nerven der Musiker spielten auch nicht immer mit und die Wertungsaufführung lief nicht ganz optimal. Zum Schluss gelang es doch, einen 4. Platz zu erspielen und die Musiker fuhren mit einigen Erfahrungen reicher wieder nach Freudenstein.
Nach zahlreichen Auftritten in nah und fern, so in Sternenfels, Königsbach, Bönnigheim, Ölbronn oder Mühlhausen, endete mit einer Jahresfeier in Form eines „Schwäbischen Abends“ das musikalische Jahr 1994.
1995
Auch 1995 wich der Dirigent MD Bruno Gießer nicht von einer seiner Regeln ab: Wertungsspiel muss sein, um den Stand und Stellenwert eines Orchesters zu ermitteln. Und so wurde natürlich für das Wertungsspiel in Neuenbürg intensiv geprobt und gearbeitet. Der MV Freudenstein trat als einzige Kapelle in der Höchststufe an. Die Wertungsrichter gaben die Note sehr gut bis gut. Auch die Jugendkapelle nahm daran teil und spielte in der Stufe „mittel“. Der Lohn für die Arbeit der Jugendlichen war die Note sehr gut.
Im Jahr 1995 wurde das Mai-Fest an drei Tagen abgehalten. Hinterher kann man sagen: zum Glück! Denn es war kalt und was normalerweise in 2 Tagen los war, war gerade in drei Tagen los. Ein paar Tage später umrahmten die Freudensteiner Musiker die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses in Freudenstein. Besuche in Maulbronn, Heselwangen, Mühlbach bei Eppingen, Sternenfels und beim Dahlienfest in Knittlingen schlossen sich an.
Der 18.11.1995 stand ganz im Zeichen konzertanter Blasmusik. Der MV Freudenstein wurde 70 Jahre als (oder jung). Mit einem Galakonzert wurde dieses Datum festlich gefeiert. MD Bruno Gießer nahm im Konzertteil die Gelegenheit wahr, sein Orchester im klassischen Element zu präsentieren. Mit der Ouvertüre für Blasorchester von Felix Mendelsohn-Bartholdy wurde ein Stück gespielt, welches von Anfang an für Blasorchester geschrieben wurde und nicht für Streicher, wie so viele Werke. Die Holzbläser konnten in diese Ouvertüre zeigen, welche Qualitäten in ihnen stecken. Im folgenden Konzert für Posaune von Rimsky-Korsakow zeigte Frank Weber seine Künste auf der Posaune. Das Orchester begleitete ihn filigran. Mit weiteren Stücken von Antonin Dvoràk konnte MD Gießer zeigen, dass in seinem Orchester verschiedene Klangqualitäten stecken. Zahlreiche Redner, wie Altbürgermeister Kübler, Ortsvorsteher Steinhilper und andere betonten den kulturellen Stellenwert des MV Freudenstein und wünschten viel Erfolg für die Zukunft.
Am 18. Oktober wurde Ehrenvorstand Herbert Müller 65 Jahre alt. Die Musiker brachten ihm ein Ständchen. Kurz vor Ablauf des Kalenderjahres 1995 wurde dem 1. Vorsitzenden Horst Steinhilper ein Ständchen zum 40. Geburtstag gespielt.
Mit den Jahresfeiern und der gemeinsamen Faschingsveranstaltung mit dem TV Hohenklingen ging ein musikalisches Jahr zu Ende, welches in den Analen des Vereins einen guten Stellenwert hat.
1996
Was brachte 1996? Im März waren die Rundfunkaufnahmen für die Sendung „Morgenläuten“ des SDR. Verschiedene musikalische Gruppen aus Knittlingen waren daran beteiligt. Nach den Bockbierfesten in Vaihingen und Freudenstein umrahmt der MV Freudenstein die Gründungsversammlung des Fördervereins „Wetteplatz Hohenklingen“. Bevor die Sommerpause Ruhe bot, wirkte der Musikverein beim Kunsthandwerkermarkt in Diefenbach mit; diverse Frühschoppen und Auftritte schlossen sich an. Am 22.9.1996 wirkt der MV Freudenstein beim Richtfest der Seniorenwohnanlage in Knittlingen mit. Am 25.10. wurde der frühere 1. Vorsitzende Günter Weber 50 Jahre alt. Die Musiker gratulierten mit einem Ständchen. Beim Kirchenkonzert in der St. Leonhardskirche in Knittlingen am 17.11. gelingt es den Musikerinnen und Musikern aus Freudenstein, die Zuhörer davon zu überzeugen, dass ein Blasorchester auch sakrale oder kammermusikalische Stücke auf höchstem Niveau intonieren kann. Mit dem Motto „Musik ist Trumpf“ beenden die Jahresfeiern in freudenstein und Diefenbach die musikalische Saison 1996.
1997
Auch 1997 konnte der MV Freudenstein eine durchaus positive Bilanz vorlegen, sowohl national als auch international. Das Frühjahrskonzert am 28.3. bildete den Auftrag für den jährlichen Reigen der musikalischen Veranstaltungen. Der zunächst umstrittene Termin am Karfreitag zeigte sich als die richtige Wahl. Das Kreisjugendorchester und der MV Freudenstein präsentierten sich an diesem Tag in bester musikalischer Laune und begeisterten die Zuhörer in der vollbesetzten Mehrzweckhalle. Unter anderem spielte an diesem Tag das Kreisjugendorchester „Carmina Burana“ von Carl Orff in der Instrumentation für sinfonisches Blasorchester. Die Wucht, die Eleganz der mittelalterlichen Themen kamen sehr gut zur Geltung und die jugendlichen Musikerinnen und Musiker wurden mit viel Applaus für ihre Leistung unter MD Bruno Gießer belohnt.
Die Freudensteiner Musiker standen bereits wieder am 26.4.1997 unter Wertungsspieldruck. In Niefern trat man in der Höchststufe an uns erspielte sich trotz eines sehr schweren Stundenchors, die Note sehr gut.
Der absolute Höhepunkt des Jahres 1997 begann am 18.8. auf dem Flughafen in Stuttgart: Die Konzertreise nach Norwegen. Dank er Initiative von Karin Etzold aus Diefenbach – sie organisiert die Kunsthandwerker-Märkte und stammt selbst aus Norwegen – wurde die musikalische Verbindung nach Nakkerud (ca. 50 km nordwestlich von Oslo gelegen) angeregt und realisiert.
Am 23.8. gab der MV Freudenstein in Hönefoss ein großes Platzkonzert im Zentrum der Stadt. Am Abend dieses Tages trafen sich dann die „Nakkerud Hornmusik“ und die Freudensteiner Musiker zum gemeinsamen offiziellen Konzert in der Tyrihall in Nakkerud. Die kleine Halle war natürlich voll besetzt und es wurden schöne Stunden für die Gäste und Gastgeber. Am folgenden Tag gastierte das Orchester nochmals auf dem Kunsthandwerkermarkt in Nakkerud. Der musikalische Höhepunkt war jedoch das Kirchenkonzert in der Tyristrand-Kirche am Abend. Im Mittelpunkt des sakral gestalteten Programms stand das „Concertino für Klarinette“ von Carl Maria von Weber. Die Soloklarinette spielte in Bestform Britta Renz, das Orchester sorgte für die dezente Begleitung. Es war ein wunderschönes Kirchenkonzert und gleichzeitig der krönende Abschluss einer tollen Reise. Weitere Programmtitel des können im abgedruckten Originalprogramm eingesehen werden. Das abschließende gemütliche Beisammensein spielte sich bei schlichten Getränken und Unterhaltung ab. Die Küche war davon nicht informiert und der kleine Imbiss fiel ins Wasser. Auch die mitgebrachten Trollinger- und Lemberger-Flaschen waren natürlich am Ende der Reisewoche schon lange leer.
Fazit dieser Reise: Eine schöne Woche in Europas Norden, im Kreise der Musikerfamilie, ausgefüllt mit Ausflügen, aber auch Proben und Konzerte, und das gute Gefühl, neue Freunde gefunden zu haben.
Mit den typischen Veranstaltungen der zweiten Jahreshälfte endete ein sehr erfolgreiches Jahr für den MV Freudenstein.
1998
Mit einem musikalisch auf sehr hohem Niveau stehenden Karfreitagskonzert ging 1998 das musikalische Schaffen von Bruno Gießer und seinen Musikern in eine neue Runde. Die Halle war gefüllt mit Gästen aus nah und fern und der MV Freudenstein bot eine hervorragende musikalische Leistung. Bruno Gießer verstehe es immer wieder, den Spannungsbogen seines Orchesters so zu formen, dass am Tage der Aufführung nahezu alles stimmt.
Nach einem vollgepackten Sommerprogramm mit Terminen in Kirchhausen bei Heilbronn, Knittlingen, Sternenfels, Straßenfest Knittlingen und Maulbronn fuhren die Freudensteiner Musiker auch nach Heselwangen, um dort am 6.7.1998 den Festausklang zu gestalten. Wie immer wurde bei dieser Gelegenheit die Freundschaft beider Orchester gepflegt (bis in die Nacht hinein).
Der MV Freudenstein umrahmte am 18.9. die offizielle Einweihung der Ortsdurchfahrt von Hohenklingen und war natürlich beim 2-tägigen Straßenfest rund um die Wette mit dabei. Nach einigen Terminen im Herbst ging das musikalische Jahr mit den Jahresfeiern zu Ende.
1999
Das Jahr 1999 stand im Zeichen des 25-jährigen Dirigentenjubiläums von MD Bruno Gießer. Beim Konzert am Karfreitag in der Mehrzweckhalle am 2.4. stand wieder anspruchsvolle Literatur auf dem Programm. Solist des Tages war diesmal Frank Weber mit einem zeitgenössischen Posaunenkonzert. Das große Blasorchester zeigte bei dem mehrsätzigen Werk „Of Sailors and Whales“, dass es nicht nur gute sinfonische Blasmusik spielen, sondern auch singen kann. Mit diesem Werk trat man ein paar Wochen später in Vaihingen beim Wertungsspiel an und wurde mit der Note sehr gut belohnt, und dies bei nationaler und internationaler Konkurrenz.
Höhepunkt des Konzertreigens von 1999 war aber das Schubert-Konzert am Ostermontag. Dazu wurde eigens dafür ein Projektchor geschaffen mit Sängerinnen und Sängern aus Freudenstein, Hohenklingen und Diefenbach. Ein musikalischer Wunsch von Bruno Gießer wurde erarbeitet: Die deutsche Messe von Franz Schubert. Ein großes Bläserensemble sorgte für die bläserische Gestaltung. Sänger und Instrumentalisten boten den Gästen in der vollbesetzten Halle einen wunderbaren Musikgenuss auf hohem Niveau. Begeisterter Applaus war der Lohn für die monatelange Probenarbeit. Mit weiteren Leckerbissen aus dem Werk Schuberts, wie zum Beispiel „Der Hirt auf dem Felsen“ für Klavier, Klarinette und Sopran, wurde dieser schöne Konzertnachmittag zu einem echten Ereignis, welches von der Presse entsprechend gewürdigt wurde.
Mit einer weiteren Neuheit konnte der Musikverein aufwarten: Das Serenadenkonzert am 30.7.1999 an der Wette in Hohenklingen. Ein schöner Sommerabend, dazu die passende Musik und ein heiteres Publikum, dem die ganze Sache sehr gut gefiel.
Gerne erinnern sich die jungen Musiker an das Kreisjugendkritikspiel, welches der MV Freudenstein abhielt. In dem großen Teilnehmerfeld schlugen sich auch die Nachwuchskünstler des MV Freudenstein mit guten Platzierungen.
Bis zum Wechsel an Silvester 1999 in das neue Jahrtausend sorgten die Musikerinnen und Musiker des MV Freudenstein unter MD Bruno Gießer noch für einige musikalische Stunden in nah und fern.
2000
Was bringt das neue Jahrtausend? Klar, dass 75-jährige Jubiläum wir im Sommer angemessen gefeiert mit allem, was ein Orchester wie Freudenstein für seine musikalischen Freunde zu bieten hat.

Und was kommt dann? Das junge, agile Vorstandsteam unter Horst Steinhilper kann der Zukunft locker ins Auge blicken. 130 Jugendliche und Kinder sind derzeit (Jahr 2000) in der Ausbildung unter der Regie der Jugendleitung von Rainer Falk. Das große Blasorchester unter Bruno Gießer sucht immer neue musikalische Anreize und Aufgaben, die den Musikern und dem Dirigenten alles abverlangen. Nur so, mit immer wieder neuen Zielen und Herausforderungen, wird der MV Freudenstein nach 75 Jahren auch weiter seinen Weg gehen. Mit der Musik neue Freunde gewinnen, Menschen in einer stressigen Zeit auf andere Gedanken bringen, aber auch das Ziel, jungen Menschen mit der Musik ein Erlebnis in der Gemeinschaft ermöglichen. Die Arbeit wird für den MV Freudenstein nicht ausgehen. Mögen alle Ziele, die sich der Verein steckt, erreicht werden. Dies wünscht sich der Chronist!