Ein Musikverein braucht regelmäßige Konzertformate, um sich weiterzuentwickeln. Erfolgreiche Formate müssen durch kreative Programmgestaltung lebendig gehalten werden, andere weichen neuen Ideen.
Lange war die „Jahresfeier“ die Hauptveranstaltung des MVF mit einem Mix aus sinfonischer Blasmusik und Unterhaltung. 2005 wurde daraus das „MVF-Opening“, das weiterhin klassische Musik mit Showelementen verband. Programme wie „Airport“ (2006) oder „Mord im Konzert“ (2008) betteten die Musik in erzählerische Konzepte ein. Doch das Publikum nahm zunehmend weniger Anteil, sodass dieses Format 2009 auslief.
1997 führte Bruno Gießer das „Konzert zum Karfreitag“ ein – ein Stuhlkonzert mit konzertanter, sinfonischer Blasmusik, passend zum Charakter des Feiertags. Bereits 1999 wurde mit einem Projektchor Schuberts Deutsche Messe aufgeführt, 2001 folgte ein Verdi-Konzert. Dank Hans-Peter Strohhäcker konnte die renommierte Pianistin Fumiko Shiraga erstmals 2004 als Solistin gewonnen werden, ein Höhepunkt für das Orchester. Bis 2017 trat sie noch dreimal auf. Immer wieder standen auch vereinseigene Musiker im Fokus, zuletzt 2023 die Oboistin Carla Reif mit Corellis „Concerto für Oboe“.
Seit 2006 gibt es das Silvesterkonzert, das das Jahr beschwingt mit Operettenmelodien, Filmmusik und Musicals ausklingen lässt. Besondere Höhepunkte waren 2022 die von den Schlagzeugern inszenierten „Boomwhackers“ und 2023 der Auftritt der Sopranistin Melanie Schneider. Traditionell endet das Konzert mit dem Radetzky-Marsch, den das Publikum klatschend begleitet.